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1. Geschichte der Römer - S. 364

1836 - Leipzig : Baumgärtner
364 Bundesgenossen der Römer *). Auch die Empörung der Trevirer wurde gedämpft und kostete vielen vornehmen Trevirern das Leben, einer der Schuldigen, Julius Sabinus, entkam mit seiner treuen Gattin Ep ponina, mit der er neun Jahre in einer Höhle bei Trier verborgen lebte; sie wurden aber beide entdeckt, in Fesseln nach Rom geführt und auf des Kaisers Befehl hingerichtet. Nach Britannien, wo unter Nero der Legat Suetonius Pauli- nus glücklich gekämpft, auf der Insel Mona (Auglesey) den grauen- vollen Hauptsitz der Druiden zerstört und die Schaaren der heldeumü- thigen Königin Boadicea bis zur Vertilgung geschlagen hatte, schickte Vespasian den trefflichen Feldherru Agrie ola, der in den Jahren 78 bis 85 nach glücklichen Feldzügen Schottland (Caledonien) angriff und zuerst umschiffte, England bis an die Flüsse Forth und Clyde eroberte und mit römischen Provinzialeinrichtuugcn und Grenzbefestigungen versah. Nach einer fast zehnjährigen, im Ganzen ruhmwürdigen Regierung starb Vespasian im 70sten Jahre seines Alters auf einer Reise im Sa- binerlaude zu Cutiliä j. Contigliano, am 23. Jun. 79 am Fieber mit den Worten: »Ein Kaiser muß stehend sterben." Seinen Sohn Ti- tus hatte er schon seit dem I. 70 zum Reichsgehülfen und Nachfol- ger (Caesar) ernannt. Titus hatte zuerst Kriegsdienste in Deutschland und Britannien gethan, war dann in Rom als Sachwalter aufgetreten und comman- dirte in Palästina eine Legion, wo er im I. 69 den Oberbefehl über das Belagerungsheer vor Jerusalem erhielt. Als Mitregent seines Va- ters machte er sich durch Grausamkeit und ausschweifende Lebensart beim Volke verhaßt. Sobald er aber den Thron bestiegen hatte, zeigte er sich ganz verändert und seine Tugenden entzückten das Volk so, daß es ihm den schönen Beinamen: »Liebe und Wonne des menschlichen Geschlechts" Arnoi' et deliciae generis huraani, gab. Jeder Tag zeigte Beweise seiner Wohlthätigkeit; als er sie einmal nicht geübt hatte, sagte er Abends bei Tische zu seinen Freunden: »Diesen Tag habe ich verloren!" (Hunc diera perdidi!) Gegen alle war er leutselig, denn Niemand sollte betrübt vom Kaiser hinweggehen, nur war er streng gegen die Angeber, die er als Sklaven verkaufen oder nach wüsten Inseln bringen ließ. Große Unglücksfälle ereigneten sich in seiner kurzen Regierung. Am 23. Aug. des Jahres 79 wurden *) Eine ausführliche Darstellung dieser Ereignisse findet man in des Verf. Rö- mischen Denkmälern der Gegend von Xanten und Wesel. Essen, 1824. S. 60 — 97.

2. Verschüttete Römerstädte, die Römer in den Provinzen, Lager und Soldatenleben, Religion und Philosophie, der Ausgang des römischen Weltreichs - S. 101

1884 - Leipzig : Freytag [u.a.]
— 101 — die Hilfe des Nonius Datus zu vollenden ist, der die Sache ebenso sorgfältig wie geschickt in Angriff genommen hat. Deshalb würde ich Dich gebeten haben, ihn uns noch einige Monate zu lassen, wenn er sich nicht infolge von Überanstrengung eilte Krankheit zugezogen hätte . . . Das Fragment der Inschrift bricht hier ab, sonst würden wir vielleicht erfahren, wie Nonius Datus wieder gefuud wurde und das Werk vollendete. Gestorben ist unser Mann erst später zu Lambäsis, woher die Inschrift stammt. — Vor allem erregen die großartigen permanenten Befestigungen, die längs der Reichsgrenze angelegt wurden, als ein dauerndes Denkmal der vollendeten Militärtechnik der Römer noch jetzt unsere Bewunderung. Auch in dieser Hinsicht ezcellierte das Zeitalter des Hadrian. In den Jahren 122—124 n. Chr. legte der Statthalter von Britannien, Aulus Platorius Nepos, dort den Hadrianswall an; quer durch die Insel vom Jtuna Aestuarium (firth of Solway) zur Münduug des Tynefluffes errichteten drei hierzu kommandierte Legionen, sowie zahlreiche Älen und Kohorten eine zusammenhängende Befestigungsliuie von Mauern und Türmen, Wall und Graben, großen und kleinen Kastellen, welche durch eine Straße miteinander verbunden wurden. Den Anteil jedes einzelnen Truppenkörpers am Bau bezeugen zahlreiche große und kleine Jnschriftentafeln, nicht selten mit Angabe des Maßes der von ihnen ausgeführten Strecke. Thore und Straßen führten nordwärts über den Wall hinaus; einige vorgeschobene Kastelle erhielten die nähere Fühlung mit den schottischen Stämmen aufrecht. Zwanzig Jahre nachher, im Jahre 142 unter K. Pius, erbaute der Legat Q. Lollius Urbicus nördlich vom Hadrianswall, zwischen der Clota und Bodotria (the fritk of Clyde und of Forth) eine ähnliche Fortifikation, den Antoninswall; — doch verlegte Kaiser Septimins Severus, der seine letzten Jahre in Britannien zubrachte und dort auch gestorben ist, den Schwerpunkt

3. Verschüttete Römerstädte, die Römer in den Provinzen, Lager und Soldatenleben, Religion und Philosophie, der Ausgang des römischen Weltreichs - S. 57

1884 - Leipzig : Freytag [u.a.]
— 57 — auch über die umliegenden Keltenstämme erstreckt, als sich aber die Stadt während des Bürgerkrieges gegen Cäsar erklärte, ward sie gewaltsam bezwungen und der größere Teil ihres Gebietes zur Anlage römischer Kolonieen benutzt, die Cäsar nach den Nummern seiner Legionen benannte: so Arausio Secundanorum (heute Orange), Baeterrae Septimanorum (heute Beziers); Arelate Sextanorum (Arles); Forum Julii Octavanorum (Frejns); das Mg. 23. Römischer Tempel zu Nemausus (Nismes). letztere ward der bedeutendste Hafenplatz an der östlichen Küste und unter Angustus eine Station der Reichsflotte. Auch nach Narbo (heute Narbonne), der Hauptstadt der „Provinz", wurde eine neue Kolonie ausgeführt, eine Reihe anderer nachher blühender Orte mit der Vorstufe des römischen Bürgerrechtes, mit dem lateinischen Recht beteilt, so Nemausus (heute Nismes), Avenio (Avignon) und andere. Doch erhielten auch diese Orte bald das volle Bürgerrecht. Augustus konstituierte eine Reihe

4. Verschüttete Römerstädte, die Römer in den Provinzen, Lager und Soldatenleben, Religion und Philosophie, der Ausgang des römischen Weltreichs - S. 67

1884 - Leipzig : Freytag [u.a.]
— 67 — ganze Grundriß dieser nordisch-römischen Bauten mit dem der pompeianischen sich kaum mehr vergleichen läßt. Die Villen, deren es um Trier nicht wenige gab, dienten entweder zu Wirtschaftszwecken oder zum Landaufenthalt der reichen Besitzer. Erstere sind quadratisch angelegt, mit einem großen unbedeckten Hof in der Mitte, der allseits von Wirtschaftsgebäuden umschlossen war. Die Lustvillen hingegen waren langgestreckt, eine Veranda nahm die ganze Länge der meist nach Süden gewendeten Front ein, von der man die schöne Aussicht auf die Umgebung genießen konnte. Von solchen Villen, die längs der Mosel sich hinzogen, singt Ausonius in seiner „Mosella", wo die ganze Landschaft idyllisch beschrieben ist. In Britannien waren die bedeutendsten Städte Londinium, das heutige London, schon damals der Sitz eines ausgebreiteten Handelsverkehrs; und Eboracum (Jork), seit dem zweiten Jahrhundert das militärische Centrum des Landes und nachher mehrmals Residenz der britischen Teilkaiser. Die meisten anderen römischen Orte erschienen später den erobernden Angelsachsen als „Castra“ und behielten demnach die Namen: Colchester (aus Colonia und Castrum zusammengesetzt, da der Ort, ursprünglich Camulodunum genannt, die erste römische Kolonie in Britannien war); Glou-cester (aus Glevum-castrum); Chester (d. i. einfach „castram“, da der betreffende Ort, Deva, durch eine Legion belegt war); Caer-leon (aus „castrum legionis“, da auch hier, iit dem früher Jsca genannten Orte, eine Legion ihr Hauptquartier hatte) u. s. w. Dagegen wurden die alten britischen, in natürlich befestigter Lage gelegenen Orte von den Sachsen als „Burgen" bezeichnet und sind auch diese Namen bis zum heutigen Tag in Gebrauch: so Shrewsbury, Peterborough, Canterbury u. s. w. Sofort nach der Eroberung des Landes brachten die Römer die alt berühmten Minen von Zinn und Blei in Gang; die gefundenen Bleibarren tragen den Nennen des Kaisers und des 5*

5. Das Alterthum - S. 414

1874 - Paderborn : Schöningh
— 414 — Clota und Bodotria (j. Frith of Clyde und Fr. of Forth) ausgedehnt und die Caledonier in einer blutigen Schlacht (am Berge Graupius) im J. 84 vollständig besiegt. Schon liess er durch die Flotte die Küste von Schottland umsegeln und schickte sich an auch den Norden der Insel zu betreten, als ihn der Kaiser, auf den Ruhm des kühnen Eroberers eifersüchtig, abrief. 2) Der Krieg gegen die Dacier. Nach einem unglücklichen Kriege gegen das germanische Volk der Chatten zog Domitian gegen den König der Dacier Decebalus zu Felde, welcher über die Donau in Mösien eingefallen war. Die Dacier wurden zwar anfangs über die Donau zurückgedrängt, kehrten aber, durch germanische Schaaren verstärkt, zurück und brachten dem Kaiser eine so empfindliche Niederlage bei, dass er einen schimpflichen Frieden schloss und ihnen einen jährlichen Tribut bewilligte, 91. Seit dem J. 92, als die germanischen Legionen den Versuch machten, einen neuen Kaiser zu erheben, schaffte Domitian mit grausamem Argwohn jeden Verdächtigen (Heren-nius Senecio, L. Junius Arulenus) aus dem Wege. Endlich wurde er auf Anstiften seiner Gemahlin ermordet, 96. Die fünf durch Adoption erwählte» Kaiser, 96—180. §. 149. M. Coccejus Nerva, 96—98. Von den Verschworenen, welche an der Ermordung des Domitian Theil genommen hatten, wurde der 64jährige Nerva auf den Thron erhoben. Mit ihm beginnt eine länger dauernde glückliche Zeit des Reiches. Er hob die Würde des Senats, indem er schwor, keinen Senator aus eigener Machtvollkommenheit hinrichten zu lassen. Er adoptirte den M. Ulpius Trajanus, 98—117. Dieser war aus Italica in Spanien gebürtig und der erste Ausländer auf dem römischen Kaiserthron. Er verbannte die Delatoren aus Italien, hielt aber auf strenge Befolgung der Gesetze. Auch die Christen, welche sich weigerten, den heidnischen Göttern und dem Kaiser göttliche Verehrung zu zollen, traf seine Strenge. Viele, unter ihnen der Bischof Ignatius von Alexandrien, wurden bei dieser dritten Christenverfolgung im Circus den wilden Thieren vorgeworfen. Im Uebrigen war die Regierung des Kaisers

6. Römische Kaisergeschichte, Das Mittelalter, Die neueste Zeit bis 1648 - S. 34

1902 - Paderborn : Schöningh
König Gelimer durch harte Bedrckung seiner katholischen Untertanen Unzufriedenheit erregte, fand der ostrmische Kaiser Justinian in diesem Zerwrfnisse eine passende Gelegenheit, um sich der verlorenen Provinz wieder zu bemchtigen. Er forderte von Gelimer Duldung der Katholiken, und da diese nicht gewhrt wurde, schickte er seinen Feldherrn Belisar mit einem grtenteils aus Germanen und Hunnen bestehenden Heere nach Afrika. Dieser besiegte die bermacht der Vandalen und zwang den Gelimer, in die westlichen Gebirge zu fliehen. Nachdem Karthago dem Sieger freiwillig die Tore geffnet, wendete er sich gegen den flchtigen König, schlug ihn zum zweiten Mal und zwang ihn durch Umlagerung einer Bergfeste, in die er sich geflchtet, zur bergabe (534). Der gefangene Gelimer wurde im Triumphe des Belisar aufgefhrt und erhielt ein Landgut in Galatien. Die Provinz Afrika ging wieder in den Besitz der Rmer der, und nach wenigen Jahren war jede Spur der Vandalen verwischt; nur ihre wilde Zerstrungssucht blieb dauernd im Andenken der Menschheit. 3 Die Wanderung der Angeln, Sachsen und Juten nach Britannien, 449 (?). 26. Als beim Einfalle Alarichs in Italien Stilicho die rmischen Legionen aus Britannien abrief, bildeten sich hier mehrere kleine Herr-schaffen mit einheimischen Fürsten an ihrer Spitze. Da diese bei ihren bestndigen Uneinigkeiten den hufigen Einfllen der Pikten und toten keinen Widerstand entgegensetzen konnten, so rief einer derselben eine Schar von Angeln, Sachsen und Jten, welche damals als khne See-ruber gefrchtet waren, angeblich unter der Anfhrung der Brder Heng ist und Horsa zu Hilfe (449?). Diese zogen immer mehr Stammesgenossen aus Schleswig und Holstein an sich und vertrieben die Pikten und Skoten. Bald aber erkannten sie die Schwche der Briten, unterwarfen sich nach und nach den grten Teil der Insel und grndeten sieben Knigreiche. Die Jten grndeten Kent, die Sachsen Sussex d. i. Sdsachsen, Wessex d. i. Westsachsen, Essex d. i. Ostsachsen, die Angeln Northumberland (am Humber), Ostangeln und Mercia. Die Briten konnten sich der germanischen Einwanderung nicht er-wehren. Viele wanderten aus und siedelten sich auf der Armorika-Halbinsel an, die nach ihnen den Namen Bretagne erhielt. Die Zurck-bleibenden behaupteten sich noch lange in den Berggegenden von Wales und Cornwallis unter eigenen Knigen, unter denen der von der Sage

7. Reallexikon des classischen Alterthums für Gymnasien - S. 202

1877 - Leipzig : Teubner
202 Bratu spantium — Britaunia. Bratuspantium, fester Ort der Bellovaci (zwischen Seine, Somme und Oise), j. Ruinen unweit Bretenil; nach andern Montdidier. Caes. b. g. 2,13. Brauron s. Attika, 18. Breimus (— Häuptling, fett. Wort), 1) Au-sührer der Gallier, welche um 390 v. C. in Italien einfielen (Liv. 5, 33—49. Pol. 1, 6. Just. 6, 6. Dion. Hai. 13, 7 ff.); sie verdrängten die Bewohner Oberitaliens, und ein Stamm, die senoni-ichett Gallier, bedrohte bereits die Tusker von Clnsium. Diese riefen römische Hülfe an, und drei Fabier wurden als Gesandte zur Vermittelung hingeschickt (391). Weil diese aber an einem Treffen in den Reihen der Clufiner Theil nahmen, zogen die Gallier, da die Auslieferung der Fabier verweigert wurde, gegen Rom, vernichteten das von den Fabiern geführte Heer an der Allia (16. Jnli 390), rückten in das verlassene Rom ein, brannten es nieder und belagerten das Capitol. Die Rettung desselben durch die Gänse, die Tapferkeit des Titus Maulius, das Erscheinen und der völlige Sieg des verbannten Camillus sind bekannte, vielleicht durch die dichtende Sage erweiterte Erzählungen. Nach Polybios zogen die Gallier ab, um ihr eigenes Land gegen einen Einfall bcr Veneter zu vertheidigen. Vgl. Ihne, tönt. Geschichte I, 221 ff. — 2) ein späterer Anführer zahlreicher gallischer Horben, welche, gegen 200,000 Mann stark (Just. 24, 6.), von der Donau her in Makedonien eindrangen und nach Besiegung des makedonischen Feldherrn So-sthenes ihren verheerenden Zng (278 v. C.) gegen Griechenland richteten. Die Griechen brachten etwa 24,000 Mann zusammen, über welche die Athener, deren einst so volkreiche Stadt damals nur 1500 Krieger stellen konnte, den Befehl erhielten. Gebeckt bnrch eine Flotte, besetzte bieses Heer den Engpaß von Thermopylai nnb vertheibigte dcn-selben mit Erfolg gegen die Angriffe der Gallier, bis diese einen Weg über den Oite fanben und den Griechen in bett Rücken kamen. Das griechische Heer schiffte sich nun ein. Währenb einige Haufen der Gallier sich gegen Thrakien ltnb Met-kebonieit wenbeten, ja ein Theil sich sogar in Vor-berasien niederließ, zog Brennus selbst mit einem Theile seines Heeres gegen Delphoi; jedoch die nur etwa 4000 Mann starke Schaar der Griechen, denen ein furchtbares Ungewitter, welches große Felsstücken von den Bergen losriß und auf die Gallier herabstürzte, zu Hülse kam, kämpfte mit sochem Heldenmuthe, daß die Gallier gänzlich geschlagen wurden, Brennns sich selbst töbtete und das übrige Heer auf dem Rückzttge den Untergang fand. Paus. 10, 19 — 33. L)iod. Sic. 22, 11 ff. Just. 24, 6 ff. Auch in diesen Erzählungen beruht sicherlich Vieles aus Uebertreibung. Breuni, Bgtvvoi, rätisches Volk itt Vinde-licien, nordwestlich vom Brenner, südwestlich von Innsbruck, deren Hauptstadt, Breunorum caput, wahrscheinlich das heutige Bruueckeu war, wurde nebst den Genauni von Drusus besiegt. Hör. od. 4, 14, 11. Plin. 3, 30. Ptol 3, 20. Briareos s. Hekatoncheiren. Brisantes, Bqlyccvtsg, das mächtigste, aus-gebreitetste Volk Britanniens, welches den größten Theil von Iorkshire, ganz Laneashire, Durham, Westmoreland, Cnmberland und deu südlichen Theil von Northumberland itirte hatte, mit der Stadt Eboraenm (Uork). Tac. Agr. 17. Sie j hatten bnrch wieberholte Eiusälle das nörbliche Britannien sehr beunruhigt und konnten erst unter Antoniuus Pins zur Ruhe gebracht werben. Tac. ann. 12, 32. 36. 40. hist. 3, 45. Brigant!lins lacns, auch 1. Yenetns, Acro-nius, j. Bobeusee, benannt nach dem Volke der Brigantii mit der Stadt Brigantinm (j. Bregenz), an der Grenze von Ratten im nordwestl. Vindelieien; er wird gebildet vom Rhenus, der ihn durchfließt, und ist 470 Stadien (11v2 Meile) lang. Die ausführlichste Beschreibung sindet sich bei Ammianns Marcellinus (15, 4.). Bei einer Insel desselben, wahrscheinlich Reichenau im Untersee, schlug Tiberius in einem Schiffstreffen die Vindelicier. Strab. 7, 292. Brilessos f. Attika, 2. Briniätes oder Friuiates, Volk im östlichen Ligurien, nahe den Apuaui, am obern Padus, beim heutigen Brngnato. Uv. 39, 2. 9. 41, 19. Brises und Briseis f. Achilleus, 3. Britaunia, insulae Britannicae, Bqetccvvl-y.ai vijcoi. Unter diesem Namen begriffen die Alten ursprünglich alle nördlich von Gallien zwischen dem atlantischen und germanischen Meere Megeticn Inseln. Die größte derselben wird besonders Britaunia genannt, mit einheimischem Namen Albion, d. i. Alba-inn, Bergiusel, und wurde den Griechen zuerst durch Pytheas, deu Römern erst seit der zweiten Hälfte des 1. Jahrh, v. C. genauer bekannt. Die Angaben über die Größe lauten sehr verschieden, man gab den Umsang zu mehr als 40,000 Stadien an, Cäsar zu 2000 Millien oder 16,000 Stadien, Plinins zu 3825 Millien. Die Gestalt der Insel sollte einem Dreieck gleichen (Caes. b. g. 5, 13. Diod. Sic. 5, 21.), bis Livins und nach ihm Tacitus (Agr. 10.) sie richtiger mit einer scutula oder bipennis verglichen. Auch über die Lage der Insel herrschten ganz falsche Ansichten, weil man die Ost-küste Britanniens parallel cotistruirte mit der in norbwestl. Richtung angenommenen Westküste Galliens, so daß die norböstl. Küste der Rhein-münbnng gegenüber zu liegen, kam. Bei beit Galliern faub sich wenig Kuitbe von der Insel, was Cäsar um so mehr reizte, seine beiden Ueber-gänge zu unternehmen (b. g. 4, 20—36. 5, 5—23.), im I. 55 und 54 v. C., deren Erfolg freilich den Erwartungen nicht entsprach. Erst unter Claudius (45 n. C.) faßten die Römer im südlichen Theile festen Fnß. Tac. Agr. 13. ann. 13, 27. Suet. Claud. 17. In den nächsten Jahren folgten manche den Römern sehr verderbliche Aufstände, bis nach mehrjährigem glücklichem Kampfe Julius Agricola unter Titus und Domitian die größere südliche Hälfte der römischen Herrschaft unterwarf (78—84) und zur Provinz machte, Britannia Romana. Tac. Agr. 14—40. Viele Befestigungen wurden gegen N. angelegt, konnten aber die Einfälle der nördlichen Stämme nicht hindern, weshalb sich Hadrian bewogen fand bic Grenze weiter zurückzunehmen und einen festen Wall (ober Mauerv), den jetzigen Pictenwall, von 80 Mtöten Länge zu ziehen, der im W. bis zum Jtuna Aestuariuum (jetzt Solway-Firth), im £). bis zur Müubung der Vedra (j. Weare) reichte (Spart. Hadr. 5, 11.), bis später Antoniuus Pius nördlicher einen zweiten Wall vom Clota Aestua-rium (Firth of Clydc) im W. bis zum Bodotria

8. Reallexikon des classischen Alterthums für Gymnasien - S. 508

1877 - Leipzig : Teubner
die Briganten in der S.-O.-Spitze (im heut. Wex-ford) am Fluß Bargus, an der Südküste die Vodier, und nach Westen sich anschließend die Jvernier, an der W.-Küste die Vellebori, Ganganen, Antinen, Nagnaten mit der bedeutenden Küstenstadt Nagnata, jetzt Donegal, die Venttik-nier, Darini im N., an der Ostküste die Volnntier, Eblaner mit der Stadt Ebläna, j. Dublin, und die Manaxii mit der Stadt Manaxia. Im Innern werden noch 6 Städte, darunter zwei Königssitze (im N.-O. und S.-W.) genannt. Hiempsal, ’läfiiijag, 1) ein Enkel des Masi-nissa, Sohn des Königs Micipsa, gerieth nach dem Tode des Vaters mit seinen Brüdern Ad-herbal und Jngnrtha, mit welche» er das väterliche Reich theilen sollte, in Streit und wurde von Jngnrtha ermordet, 117 v. C. Sali. Jug. 5—12. Flor. 3, 1. — 2) König von Numidieu mit Hiarbas noch der Besiegung des Jugurtha, nahm deu jüngeren Marius ans dessen Flucht (im I. 88) bei sich aus {Flut. Mar. 40.) und wurde im I. 81 durch Hiarbas und die mit ihm verbündeten Marianer des Thrones beraubt, worauf Pompejns ihn wieder einsetzte (Flut. Pomp. 12.) und sogar sein Reich vergrößerte, 75 v. C, obschon die ihm zugewiesenen Ländereien durch ein Gesetz des Tribunen Rullus dem römischen Volke vorbehalten worden waren. Cie. leg. agr. 1, 4, 10. 2, 22, 58. Auch Cäsar scheint (Suet. Caes. 71.) eilten Nachkommen Masinissa's, Ma-sintha, gegen Hiempsal begünstigt zu haben. Ueber seine libri Punici s. Sali. Jug. 17. Hiera, eine der aiolischen Inseln, s. Aiolia. Hierodülen, lsqosovioi , avdptg sfpot, ispal yvvatxts und nuq&zvoi uqul. Mit diesem Na-men bezeichnete man ursprünglich die dem delphischen Tempel dienenden Jungfrauen. Im weitesten Sinne waren es alle mit dem Tempeldienst einer Gottheit verbundenen Personen, also auch die Priester: gewöhnlich versteht man aber darunter im engeren Sinne eine Classe von Menschen, die die niederen Dienste des Tempels und des Cultus auszuüben hatten. Diese waren zum Theil eklet Den, zum Theil aber auch freie Leute beiderlei Geschlechts, die aus freiem Entschluß oder durch fremde Stiftung Diener des Gottes wurden. Die freiwillige Hierodulie bei deu Griechen ist wahrscheinlich durch orientalischen Einfluß entstanden, wie die leqosoviol szcclqcxl der Aphrodite in Korinth und auf dem Eryx. In Asien war die Hierodulie im höchsten Grade ausgebildet; oft waren bei eittem Heiligthum 3 — 6000 Hierodulen, die, itt verschiedene Classen getheilt, die Musik und den Gesang bei den Opfern, den Ackerbau und die Viehzucht auf deu zum Tempel gehörigen Ländereien, das Wassertragen und Holzhauen n. dgl. besorgten. An manchen Tempeln, namentlich der Aphrodite, opferte das weibliche Personal zum Erwerb des Heiligthums die Keuschheit. Hierokeryx s. Eleusinia, 6. 'Itqofuctvtfia oder 'ifqoöxojiia s. Divi-natio, 12. 'leqofirjvia, heilige Monatszeit; dieselbe war je nach dem Fest auf eilten oder mehrere Tage beschränkt oder ans einen Monat ausgedehnt. Während derselben ruhten alle Geschäfte und durste nichts, was bett allgemeinen Frieden und die Festfeier störte, vorgenommen werben. Für die größeren Feste pflegte ein Gottessriede s. b.) angesagt zu werben. 'Tfqo/iiviiiuoveq s. Amphiktyonen. Hieron, ci£q(ov, 1) der älteste Bruder des Gelon, war Regent über die Vaterstanbt Gela, als Gelon die Herrschaft nach Syrakns übertrug, 484 ober 485 v. C., und folgte demselben itt der über fast ganz Sicilien ansgebehnten und bttrch den Sieg bei Himera gegen die Karthager gesicherten Herrschaft 478. Doch nach dem Tode des mächtigen Gelon, des „Retters und Wohlthäters", erhoben sich wieber die Factionen gegen Hieron, der für habsüchtig und gewaltthätig galt, schon früher mit dem Thrasybnlos den beiden anberu Brübern gegenübergestandn ttitb sich gegen Gelon empört hatte. Nachdem er die epizephhrischen Lokrer von dem Anaxilas von Rhegion befreit hatte, schien ihm sein Bruder Polyzelos gefährlich. Er sandte denselben an der Spitze eines Heeres den Sybariten gegen Kroton zu Hülse, aber Polyzelos floh zu Theron von Agrigeitt; beide standen an der Spitze des einheimischen Adels, während sich Hieron auf fremde Soldtruppen stützen mußte. Es begann ein Krieg mit Agrigeitt, doch brachte Hieron nach kurzer Zeit durch die Groß-muth, mit der er die ihm von Himera angebotene Herrschaft ablehnte und dem Theron von dem Abfall derselben Kunde gab, einen Frieden zu Staude. Naxos und Katana wurden unterworfen, die Einwohner vertrieben und syrakusattische Kolonisten dahin verpflanzt, der Stadt Katana auch eitt anderer Name (Aitna) gegeben. T)iod. Sic. 11, 48 s. So sicherte er sich durch despotische Maßregeln in der Herrschaft, später aber erwarb er sich den Ruhm eines hochsinnigen Fürsten und Beschützers der Schwachen, als er den Cnmäern gegen die Tyrrhener uneigennützigen Beistand leistete, 474, und die Agrigentiner von dem grausamen Thrasydaios befreite und mit ihnen auf Bedingung der Selbständigkeit einen Bund schloß, 470. Jdiod. Sic. 11, 51 ff. Cr bemühte sich den Frieden zu erhalten, gewährte den Künsten und Wissenschaften Schutz und zog berühmte Dichter an seinen Hof. Simonides mit seinem Neffen Bakchylides erfuhr besonders seine Freigebigkeit und sein Vertrauen und gewann bedeutenden Einfluß. Pindar feierte ihn in mehreren Oden, scheint aber als Aristokrat nicht mit ihm har-monirt zu haben; Aischylos war zweimal in Sicilien und verfaßte da die Aiwaiai mit eigenthümlich ficilischer Fabel, Tenophon (f. b.) benennt nach ihm eine kleine Schrift. Hieron starb 467 in der von ihm neu begrünbeten Stadt Aitna. Diod. Sic. 11, 66. Xen. Hier. 6, 2. — 2) H. der Jüngere, ans dem alten Königsgeschlechte, war sorgfältig erzogen und hatte sich unter Pyrrhos zum Heerführer gebildet. Im I. 270, als in Syrakus, wo schon lange Zwietracht und Gesetzlosigkeit herrschten, ein Ausstand zu Gunsten der Demokratie ansbrach, wurden von dem gegen die Mamertiuer ausgeraubten und bei Megara lagernden Soldheer Hieron und Artemidoros zu Feldherren gewählt. Pol. 1, 8 ff. Mit Hülfe der befreundeten Aristokraten kam Hieron heimlich in die Stadt, dämpfte den Aufstand und ordnete mit Weisheit und Mäßigung die Regierung. Nachdem er sich von den meuterischen Soldtrnppen befreit, sich eitt neues Heer geschaffen und bamit die

9. Reallexikon des classischen Alterthums für Gymnasien - S. 203

1877 - Leipzig : Teubner
Britanniens Ae st. (Firth of Forth) im 0. zog, vallum Anto-nini, j. Grahams-Dike; Severus endlich setzte eine Mauer. Capitol. Ant. Pius 4. 5. Dio Cass. 76, 13. Nnn hießen die neuen Eroberungen Britannia superior, im Gegensatz zu B. inferior bis zum Wall Hadrians; bis zu letzterem wurden in der Folge von Caracalla die Grenzen wieder zurückgezogen. Bio Cass. 77, 1. Herod. 3. 25. Bei der spätern Einleitung des Reichs zerfiel Br. in 4 Theile: Br. prima, südlich v. d. Themse, Br. secunda (das heut. Wales), Maxima Caesariensis (zwischen Themse und Hum-6et), Flavia Caesariensis, der nörblichste Theil bis zum Grenzwall. Römische Colonien waren besonbers Camulobnnum, j. Colchester, Liu-bum, j. Lincoln, Glevum, j. Glocester, Jsca, j. Exeter, Eboracum, j. 9)orf, Londinium, j. Loubou. Als die wichtigsten Flüsse sinb zu nennen: an der Ostküste Ab ns (j. Humber) itnb Tamesa ober Tamesis (j. Themse); an der Westküste Sabrina (j. Severn). — Die Bewohner, Britanni (Bg^rawou) ober Brittones (nicht Bri-tones), keltisch Brython, gehören zum keltischen Stamme, bessen Sitten und Gebräuche sie rein bewahrt hatten, weshalb sie freilich auch un-■gebilbeter waren als anbere keltische Völker. Sie bulbeteit keine Gastfreunde und aßeu sogar Men-scheusleisch. Mela 3, 6. Tac. ann. 14, 30. Caes. b. g. 5, 12. Hör. od. 3, 4, 33. Die einzelnen unabhängigen Völkerschaften standen unter Fürsten. Die bebeutenbsten waren: die Cantii in der süböstlichen Ecke, die Belgae an der Süd-feite, Dumnonii in der -Westecke, die Silu-res im heutigen Wales, die Cornarii im heut. Cornwall, die Brigantes au der Ostseite bei Iork, in der Mitte die Coretani; die Cattu-vellauni und Iceni an der Ostseite bei Lon-binium. Britanniens, eigentlich Claubius Tiberius Britanniens Caesar, war ein Sohn des Kaisers Claubius von der Messalina, geb. 41 ober 40 n. C. Suet. Claud. 27. Zuerst Germaniens vom Vater zubenannt, erhielt er vom Senat beu Zunamen Britanniens. Nach dem gewaltsamen Tode der Messalina heiratete Claubius die Agrip-pina, welche ihm einen Stiefsohn, den nachmaligen Kaiser Nero, zubrachte und den schwachsin- j nigen Kaiser berebete biegen zu aboptiren (50 n. C.). Zwischen den Stiesbrübern brach balb Eifersucht und Haß ans, und Britannicus, von der Agrippina gehaßt und verleumbet, von seinem Stiefbruder angefeinbet nnb für untergeschoben, von Agrippina für blöbsinnig ausgegeben, würde wie ein Gefangener gehalten, ja feine Frennbe von ihm getrennt. Bio Cass. 60, 32. Tac. ann. 12, 25. 41. 13, 16. Aber Britanniens merkte die Intriguen der Agrippina, auch Clan-bins erkannte das dem Sohne zugefügte Unrecht, und betrieb die Scheibung von feiner Gemahlin; biefe kam ihm aber zuvor, ließ ihn vergiften, nnb Nero würde Kaiser. Bei den Zwistigkeiten, die balb barauf zwischen ihm und der Mutter ausbrachen, beabsichtigte sie den Britanniens zum Kaiser ausrufen zu lassen, woraus Nero feinen Bruder durch Gift aus dem Wege räumte, 55 lt. C. Tac. ann. 13, 14 ff. Suet. Nero 33 f. Titus ließ feinem geliebten Jugendgefährten später eine golbene Statue im Palaste errichten. — Bructeri. 203 Suet. Tit. 2. Vgl. Lehmann, Claudius und Nero, S. 335. 349. Britomäris, Bptroju.apig, eilt Häuptling der Senonen, einer gallischen Völkerschaft, ließ im I. 283 v. C. zur Vergeltung für feilten von bett Römern erschlagenen Vater die an ihn geschickten Gesandten der Römer todten und ihre zerstückelten Gliedmaßen utnherftreuen. Er fiel später in die Hände des Confuls P. Cornelius Dolabella, der ihn mit schrecklichen Martern strafte. Pol. 2, 19. App. Celt. 14. Plut. Pom. 16. Britomartis. Bqlzoij-ccgzig (von ßgt-zvg itnb ftapng, virgo dulcis), eine kretische Göttin, ursprünglich eine Naturgottheit der kretischen Jäger und Fischer, welche später mit der Artemis zusammenfloß. Auch eine Nymphe wird sie genannt, eine Tochter des Zeus und geliebte Begleiterin der Artemis, welche, von der Liebe des Minos verfolgt, ins Meer sprang und in Fischer-netzen gerettet warb. Deshalb sollte sie den Namen Diktynna (Netzgöttin, von Sly.xvov) erhalten haben. Dieselbe Göttin hieß ans Aigina Aphai a. Brixeilum, feste Stadt am rechten Ufer des Pabns im eisalp. Gallien, norböftl. von Partita (j. Brescella), wo sich Kaiser Otho nach der Nie-berlage bei Bebriaeum beu Tod gab. Tac. hist. 2, 33. 39. 51. 54. Suet. Otli. 9. Brixia, j. Breseia, Stadt in Gallia Cisalpi-| na Transpadana an der Garza, einem Nebenflüsse der Mella, an der Straße von Cotnunt nach Aquileja, wahrscheinlich uralte tuseische Gründung und von den gallischen Cenontanen zur Hauptstabt gemacht; später römisches Mnnicipinm mit bett Rechten einer Colonie. Liv. 5, 35. 38. 32, 30. Tac. hist. 3, 27. Strab. 5, 213. Bqicoi, -oi3g, eine Göttin auf Delos, besonbers von den Frauen verehrt, welche ihr in kleinen Kähnchen verschiedene Eßwaaren vorsetzten, bamit sie die Schiffenben erhalten möge. Sie soll auch Traumorakel gegeben' haben, wenigstens heißt ßgigsiv einnicken. Athen. 8, 3. Brogitärus, Schwiegersohn des Dejotams, Tetrarchen von Galatien, erkaufte beu Königstitel vom Volkstribunen Clodins. Cic. Sest. 26, 56. In der Rede für Dejotams spielt Cicero barauf an, ohne jedoch den Brogitärus zu nennen. Cic. har. resp. 13, 28. Bqovxelov, eine Theatermafchine, womit der Donner nachgeahmt würde; sie befattb sich hinter der Bühne in den unteren Raunten und war ein eherner Kessel, in dem man Steine herumschwenkte, 1 woburch ein dem Donner ähnliches Geräusch entstaub, das durch die unteren Räume der Bühne hindurchgehend sich verstärkte. Brontes s. Ky kl open. Bruclieion s. Alexandria, 10, a). Bructeri, Bqovxzeqol, ein Volk in Germanien, wohnten zwischen Lippe und Ems (Tac. ann. 1, 60.), so daß ihr Gebiet einen Theil des teutoburger Waldes umfaßte, während andererseits im Norden die Nordsee dasselbe berührte; sie hatten also das nordwestliche Germanien inne. Tac. ann. 13, 56. hist. 4, 21. 5, 18. Wie so viele germanische Stämme, nahmen sie Theil au der Befreiung Deutschlands vom Joch der Römer dmch Arminins. Bei der Varianifchen

10. Reallexikon des classischen Alterthums für Gymnasien - S. 507

1877 - Leipzig : Teubner
Hestiaiotis - Segen gebracht; ihr Gesicht ist bei allem Ernste doch voll wohlwollender Milde. Hestiiiiötisj 'Eetiociatlc; ober 'latiaiäzig ( aiijne, Hdt. 1, 56.), 1) Name einer der thessa-lifchen Setraben, der westlichste Theil des Landes, der im W. an Epeiros, im N. an Makedonien, im O. an Pelasgiotis, im S. an Thessaliotis grenzte. Es ist eine gebirgige Lanbschaft. Die Bewohner waren die pelasgischen Hestiaioten. Unter den Ortschaften sinb bemerkenswert^ Gomphoi, Greuzsestuug gegen Epeiros nnb von Cäsar zerstört (Caes. b. c. 3, 80.), süböstlich davon Trikka (j. Trikkala) am Lethaios, mit einem uralten nnb berühmten Asklepiostempel; Pelinnaion am Pe-neios; Metropolis; Jthome, von ihrer Lage „die klimmselsige", yill^a^ösaau genannt, Aicha-lia, beibe schon von Homer genannt, besgleichen Oloosson, Mylai, Phalannon n. a. — 2) Gebiet der enboiischen Stadt Hestiaia ober Hist iaia. Hdt. 7, 175. 8, 23. Sie lag an der Norbseite der Insel und wird schon von Homer (Ii. 2, 537.) genannt. 445 v. C. legten die Athener eine Kolonie in Oreos an, mit der sie die Bewohner des verlassenen Histiaia vereinigten. 'Eöviäoetq, große Volksspeisungen in Athen, die an gewissen Festlagen und bei Opfern statt-snnben und von dem Theorikon bestritten würden. In der Zeit der Entartung erreichten sie, in Verbindung mit anderem auf die Zerstreuung und Unterhaltung des Volkes berechneten Auswaude, eine Ausdehnung, welche den Staatsschatz erschöpfte. Die faziccaig rwv qpvletcov (yvlsrina Sfinva') war eine Leitnrgie (vgl. Jsitovgyta, 3). Hosycliios, 'Havxio?, aus Alexandrien. Mit diesen: Namen ist eine Sammlung von Glossen und Namenerklärungen der griechischen Sprache bezeichnet, deren Verfasser unbekannt ist. Nach Welcker's Meinung war er ein Heide, lebte zu Ende des 4. Jahrhunderts und verfaßte aus dem Gruube früherer Glossographen, besonders des Diogenianos, fein Lexikon, welches, obwol durch Abschreiber und Interpolatoren sehr entstellt, doch ein ausgezeichnetes Denkmal griechischer Lexikologie und sür das Verstäubuiß und die Kritik der griech. Dichter, Redner und Historiker von höchster Wichtigkeit ist. Monogr. von K. F. Ranke (1831); Ausgg. von Alberti und Ruhnken (1746 — 66); die neueste und beste von M. Schmidt (1857 ff.; kleinere Ausg. 1863 f.). Hetairen, srtugat (amicae), hießen bei den Griechen die Buhlerinnen, die zuerst zahlreich in Korinth austraten (sogar in Verbindung mit dem religiösen Cultus), seit Solon, der in ihnen zugleich einen Schutz für die unverletzte Treue der Ehe suchte, auch in Athen waren, durch Geist und Feinheit im Umgänge zum Theil die ausgezeichnetsten Männer um sich sammelten, sogar politische Bebeutsamkeit erlangten, durch Bildsäulen verherrlicht würden u. s. w.; sie bitbett den Mittelpunct der neueren griechischen Komöbie. Genannt werben namentlich Aspasia, Thais, Myr-rhiuct, Lantici, Thargelia, Lais, Leaina, Theobota und vor allen Phryne aus Thespiai, die dem Praxiteles bei seinen Darstellungen der Aphrodite als Muster diente; vgl. F. Jacobs, vermischte Schriften, Bd. Iv. S. 341. 'Exaiqiai waren in den griechischen Demosra lieen die Vereinigungen der Vornehmen, die, urt - Hibernia. 507 sich gegen den oft unerträglichen Druck des Volkes zu schützen, in Clubbs zusammentraten. Diese Hetairieen hatten zunächst den Zweck der gegenseitigen Unterstützung, z. B. bei Bewerbungen, bei Processen u. bgl. Nach und nach würde ihr Einfluß bebeutenber und ihre Tenbenz immer gefährlicher, inbem sie, als wohlgeordnete Geheim-bünbe organisirt, mit Consequcuz ein politisches Princip, dem Demos entgegenzuwirken, verfolgten und, wenn die Gelegenheit sich bot, kein Mittet scheuten ihre Plane zu verwirklichen und ihren leidenschaftlichen Haß zu befriedigen. (Von der Heftigkeit und Rücksichtslosigkeit des Parteihasses gibt der von Aristoteles [pol. 5, 9.] angeführte Oligarcheneid ein Beispiel: xai. r<ß dyfia xaxo- vovq S60uccl, xca ßovlfvoco o,Ti av f%(ü y.av.6v.) Die Organisation der Hetairieen war um so kräftiger und ihr gefährlicher Einfluß um so größer, als ihr Zusammenhang ein weitverzweigter war, so daß die Parteien der verschiedenen Staaten mit einander in Verbindung standen. So ging aus den athenischen Hetairieen in Verbindung mit Sparta die Herrschaft der Dreißig hervor, nachdem schon vorher durch sie die bekannte oli-gcirchische Zwischenregierung eingeführt war. Natürlich stützte sich Lysander bei seiner willkürlichen Umgestaltung der Verhältnisse in den einzelnen Staaten ganz besonbers aus diese Verbindungen. Ebenso natürlich war es, daß der jetzt eintretenbe Druck bcr herrschenden Oligarchien Hetairieen der bemokratischen Gegenpartei hervorrief, bereu Conflicte die Staatsgewalt immer mehr untergruben und so nicht wenig zum Verfalle bcr griechischen Gemeinwesen beitrugen. Vgl. Büttner, Gesch. der politischen Hetärieen in Athen (1840). Hetruria s. Etruria. Hiarbas, ’ldqßa?, 1) s. larbas. — 2) Hiar-bas, ein König von Numidien, Verwandter des Jugurtha, erhielt nach dem Falle des letzteren einen Theil seines Reiches. Während der Kämpfe zwischen Sulla und Marius staub er aus Seite des letzteren. Später, als die Anhänger des Marius in Afrika von Pompejus besiegt worben waren, mußte Hiarbas sich ergeben ltirb wnrbe gelobtet. Sali. Jug. 111. Aur. Vict. vir. ill. 77. Flut. \ Pomp. 12. Hiberna s. Castra, 2. Hibernia (Caes. b. g. 5, 13. Tac.agr. 24. ann. 12, 32.), auch Iverna und Juverua, bei den I Griechen früher ’Isqvt], später ’lovtqv(a, das heutige Jrlanb, war den Römern sehr wenig bekannt, ba sie wol Tauschhandel mit den Bewohnern trieben, nie aber sie zu unterwerfen suchten (sie betraten das Land nicht einmal); Cäsar hielt es für halb so groß als Britannia. Durch Agricola's Umfchiffung Britanniens (84 n. C.) ward Lage und Zustand zuerst genauer bestimmt, bis später Ptolemaios Gestalt und Größe der Insel mit trefflicher Zeichnung der Küsten und Buchten richtig angab, boch ihre Lage zu weit nördlich setzte. Unter den Flüssen mündete der Bargus, j. Barrow, an der Südküste, der Senns, j. Shannon, am südlichen Theile der Westküste. Die Bewohner, Ivernii, waren Stammverwandte der altkeltischen ober gaclischen Bewohner des nörblicheu Britanniens; das Druidenthum hatte hier z Th. seinen Sitz, daher die Insel auch die „Heilige" i genannt wurde. Von den Völkerschaften wohnten
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